Pressemitteilung
Fangquoten Ostsee 2025
Mitgliedsstaaten zeigen mehr Vernunft als die EU-Kommission
Die schwierige Lage der Fischereibetriebe bleibt weiter bestehen. Die Bestände von Dorsch
und Westhering sind seit Jahren so klein, dass es keine gezielte Fischerei mehr gibt. Lediglich
ganz geringe Dorsch-Quoten für unvermeidbare Beifänge in der Plattfischfischerei wurden
bisher zugelassen, weil die Schollenbestände weiter wachsen. Für die regionale
Heringsfischerei kleiner Fahrzeuge gab es eine begrenzte Ausnahme.
Die EU-Kommission wollte diese Minimalquoten massiv kürzen, das hat der Ministerrat
verhindert. Selbst führende Wissenschaftler hatten diese Maßnahme als wirkungslose
Symbolpolitik eingeordnet, die nur die kleine Küstenfischerei weiter beschädigt, ohne den
Beständen etwas zu nützen.
Es ist zu begrüßen, dass die kleine Ausnahme für die regionale, kleine Küstenfischerei
erhalten bleibt. So können wenigstens einige Betriebe bei der Versorgung regionaler Märkte
ihren wichtigen Beitrag leisten.
Bei der Kürzung der Sprottenquote stellt sich die Frage, ob das nicht die Russen weiter
motiviert, ihre Fänge auf den Bestand in der zentralen Ostsee weiter zu erhöhen.
Grundsätzlich laufen im Ökosystem Veränderungen ab, die noch nicht verstanden sind und
die Prognosen über die Bestandsentwicklung erschweren. Völlig unberücksichtigt bleibt
bisher der stark gewachsene Fraßdruck z. B. durch Kormorane. Sie können regional in der
westlichen Ostsee ganze Dorsch- Nachwuchsjahrgänge wegfressen. Das wird in der
wissenschaftlichen Bestandsmodellierung bisher nicht berücksichtigt.
Vorrangige Aufgabe wird es jetzt sein, für die Zukunft die Kompetenz und das Personal in der
Fischerei und bei den Strukturen an Land soweit zu erhalten, dass keine irreversiblen
Verluste entstehen. Dadurch würde die heimische Erzeugung weiter geschwächt und die
Importabhängigkeit unwiederbringlich gesteigert.
Kontakt: Peter Breckling 0173 – 975 64 19