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EUFA-Treffen mit dem EU-Verhandlungsführer

18.02.2020

Ein gutes und konstruktives Treffen zu den bevorstehenden Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU über die Zusammenarbeit in der Fischerei

Die Mitglieder der EUFA trafen sich am Dienstag, den 18. Februar, in Brüssel mit dem EU-Verhandlungsführer Michel Barnier. Es war ein konstruktives und offenes Treffen zur Vorbereitung der Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über die künftige Zusammenarbeit in der Fischerei. Die deutschen und alle anderen EU-Fischer wollen weiterhin Zugang zu britischen Gewässern haben.

Die Fischerei ist ein Schwerpunkt der bevorstehenden Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien. Ein vernünftiger Kompromiss wäre möglich, davon geht der Verhandlungs-führer Michel Barnier aus. Es bestehen jedoch einige hohe Hürden, bevor ein umfassendes Handelsabkommen verabschiedet werden kann. Für die Fischerei ist positiv, dass Michel Barnier keinen Zweifel an einem Grundsatz aufkommen lässt: Es gibt kein Handels-abkommen ohne Fischereiabkommen, und es gibt kein Fischereiabkommen ohne Handelsabkommen.

Für die Fischerei geht es um den Zugang zu den Gewässern und zu den Ressourcen bzw. Fischbeständen. Hier will die EU den Status quo erhalten. Die Briten wollen ein größeres Stück vom Kuchen und jährliche neue Verhandlungen über die Quotenanteile.

Sie haben schon ihre Fischereiaufsicht mit zusätzlichen Schiffsneubauten aufgerüstet.

Michel Barnier hat wiederholt deutlich gemacht, dass nicht die 9 EU-Fischereinationen, sondern alle 27 EU-Mitglieder über ein Abkommen entscheiden werden. Ihm ist es deshalb wichtig, dass er eine große Unterstützung aus dem Fischereisektor für seine Positionen bekommt.

Die britischen Interessen bestehen jedoch nicht nur darin, die EU-Fischer aus ihren Gewässern zu verdrängen. Sie müssen ihren gefangenen Fisch zu großen Teilen auch in die EU verkaufen können. Deshalb heißt es ganz klar: Zugang zum Binnenmarkt bekommen die Briten nur, wenn die EU-Fischer Zugang zu den Gewässern und den Ressourcen behalten.

Das Verhandlungsmandat für Michel Barnier wurde am 25. Februar verabschiedet und veröffentlicht. Darin sind die EU-Positionen noch einmal gegenüber dem ursprünglichen Entwurf von Anfang Februar präzisiert worden. Das Verhandlungsziel „stabile Quotenanteile“ heißt jetzt „stabile Quotenanteile beibehalten.“

Natürlich ist am Anfang solcher Verhandlungen viel „Showtime“ im Spiel. Das gilt auch für Boris Johnsons „Take back control“. Im Detail von technischen Regelungen zur Fischerei wird sich zeigen, wie gut man Gerechtigkeit und Wettbewerbsgleichheit in britischen Gewässern erreicht.

Treffen mit Barnier

Der Vorsitzende der EUFA, Gerard van Baalsfoort (4. von rechts) mit Michel Barnier (Mitte). Für Deutschland ist Dr. Peter Breckling (2. von links) dabei. (Bild: EUFA)

Die EUFA (European Fisheries Alliance) repräsentiert die Fischereiflotte in den EU-Ländern, die traditionell in den sogenannten "britischen Gewässern" gefischt haben.

Die EUFA möchte sicherstellen, dass ein Brexit-Abkommen die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Fischerei und der Küstengemeinden berücksichtigt und dass die Fischerei grenzüberschreitend und in enger und gegenseitiger
Zusammenarbeit erfolgen kann. EUFA-Mitglieder vertreten über 18.000 Fischer und 3.500 Schiffe.

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