overlay

Politik trifft Fischerei

12.07.2019

Gitta Connemann bei Kutter- und Hochseefischern

Die stellvertretende CDU-Fraktionschefin aus dem Bundestag besuchte am 12. Juli die Vorsitzenden des Hochseeverbandes und des Verbandes der Kutter- und Küstenfischer in Cuxhaven. Gastgeber war die Firma Kutterfisch und diese nutzte die Gelegenheit, den neuen Seelachskutter NC 302 "IRIS" zu präsentieren.

Anlass des Treffens war eine Rede der Abgeordneten Connemann bei der Jahreshaupt-versammlung des Bundesmarktverbandes der Fischwirtschaft im April. Dabei hatte Frau Connemann der Branche nahegelegt, größere Anstrengungen im Bereich öffentliche Kommunikation zu unternehmen.

Bei einem offenen und sehr konstruktiven Gedankenaustausch wurde zunächst deutlich, dass Frau Connemann fachlich und fischereipolitisch große Kompetenzen mitbringt und sich für die Sache einsetzt. Ihr Appell ging dahin, dass man die "social media" nicht nur den NGOs überlassen sollte. Die Fischerei hat ganz viel zu bieten. Interessante Bilder, gute Geschichten und vor allem starke Menschen. Eine große Rolle spielen dabei ausdrucksvolle Gesichter der Kapitäne und Mannschaften; ihre Wirkung auf die Menschen fern der Küste sollte man nicht unterschätzen. Dazu braucht man auch klare, einfache Botschaften des Sektors. Als erfolgreiches Beispiel für gute Kommunikation nannte Frau Connemann den youtube-Kanal "my kuh tube" von der Milchwirtschaft. Bundesweit bekannt ist auch "Keno der Treckerfahrer" mit seinen Alltagsbotschaften aus der ostfriesischen Landwirtschaft.

Außerdem gab es einen Gedankenaustausch zu den aktuellen fischereipolitischen Themen. Die Überalterung der Kutterflotte und die Notwendigkeit zur Erneuerung der alten Fahrzeuge wurde bereits bei einem vorherigen Termin in Ditzum von den Vertretern der örtlichen Krabbenfischerei angesprochen, den Frau Connemann mit dem Präsidenten des Thünen-Institutes, Prof. Folkhard Isermeyer, besuchte.

Mit Besorgnis sehen die Fischereivertreter den zunehmenden Drang der EU-Kommission, die Fischereifahrzeuge mit weiteren elektronischen Fernüberwachungsinstrumenten auszurüsten. Dazu gehören auch Kameras. Davon unterscheiden muss man optische Geräte zur Fangerfassung bei der Verarbeitung an Deck. Solche technischen Entwicklungen können das Leben für den Fischer tatsächlich einfacher machen, wenn sie gut funktionieren und tatsächlich Flunder und Scholle oder Hering und Sprotte unterscheiden lernen. Freiwillige Initiativen der Fischerei müssen dabei Vorrang haben vor gesetzlichen Verpflichtungen zur vollständigen Kamera-Überwachung des Arbeitsdecks für jeden Fischkutter.

Die Hochseefischerei brachte ihre große Besorgnis über den Austritt der Briten aus der EU, den Brexit, zum Ausdruck. Im Moment ist überhaupt nicht klar, ob man ab November noch Zugang zu den britischen Gewässern hat oder nicht. Da kann kein Betrieb vernünftig planen. Es gibt auch keine konkreten Planungen, wie es zukünftig auf der Basis eines Abkommens weitergehen kann. Die britische Seite ist nicht handlungsfähig, um ein Abkommen vorzubereiten. Es gibt auch keine Kenntnis über finanzielle Krisenhilfen für Betriebe, die kurzfristig ihre Fanggebiete verlieren.

Abschließend zeigte sich Frau Connemann sichtlich beeindruckt von dem neuesten Schiff der deutschen Fischereiflotte NC 302 "IRIS". Sozialstandards an Bord und die Arbeitsbedingungen sind auf einem Stand, der die Fischerei auch für qualifizierte junge Leute sehr attraktiv macht. Dabei wurde deutlich, was es heutzutage heißt, die deutsche Flotte wettbewerbsfähig zu halten. Dies hat die Bundesregierung im Koalitionsvertrag vereinbart.

Gitta Connemann in Cuxhaven

Besichtigung der "IRIS" v. l. Dirk Sander, Gitta Connemann, Kai-Arne Schmidt, Uwe Richter, Haraldur Gretarsson
Foto: Hansen, Nordsee-Zeitung

Titelbild_Homepage.jpg
Angler.jpg
Kutter6.jpg
selentfischer.jpg
AntaresWestbank.jpg
abfischen.jpg